Es läuft und läuft und läuft…

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„In the cold November Rain“ – Neues von den Stadtteilpiloten

Wie? Was? „November Rain“? Sind die Stadtteilpiloten bei der Umstellung auf die Winterzeit völlig durcheinander gekommen? Nein, keine Angst, wir sind zwar positiv verrückt, aber nicht durcheinander. Aber im Ernst, der Oktober 2025 hat sich mit grauer Farbe, nassem Klima und kalten Temperaturen doch eher schon wie ein November angefühlt, oder? Aber es half ja nix, es gab trotzdem viel zu tun. Und vieles davon auch an der echt frischen Oktoberluft. Also haben wir unsere inneren Sonnen strahlen lassen und angepackt. Kommt einfach mal kurz mit und schaut euch an, was bei uns im letzten Monat los war.

Der Herbst ist bei uns schon fast traditionell mit vielen Stadtteilspaziergängen gefüllt. So kommen regelmäßig Anfragen von Integrations- und Sprachkursen bei uns an. Und so war es auch im Oktober. Diesmal stellten wir Touren für die Volkshochschule Chemnitz und für das BiP zusammen. Beides Träger, mit denen wir schon oft zusammengearbeitet haben. Eine Tour richteten wir aufgrund des hohen Sprachniveaus der Teilnehmer:innen beruflich aus. Hierbei stellten sich das Welcome Center der Stadt Chemnitz, das Projekt „Arbeit und Leben“ sowie die Arbeitsmarktmentoren Sachsen vor und versorgten unsere Gruppe mit zahlreichen wichtigen Informationen. Die andere Runde setzte sich dann mit den Stationen Haus der Kulturen, Migrationsberatung der AWO, dem IZDA auf dem Sonnenberg und Ziel bei uns im Otto-Brenner-Haus eher klassisch zusammen. Beide Stadtteilspaziergänge waren also unterschiedlich, nicht zuletzt durch unterschiedliche Teilnehmerzahlen mit einmal 20 und einmal 10 Personen, sowie einmal Dauerregen und einmal nicht. Das Wichtige: erfolgreich waren beide.

Aber dies war es noch nicht mit den Stadtteilspaziergängen im Oktober, wir waren also noch weiter gut zu Fuß unterwegs. Denn wie in jedem Jahr standen auch noch unsere Entdeckungstouren zum Thema „Freizeit & Kultur“ an. Hierbei führte unser Zentrumsteam eine Runde durch die Innenstadt, und eine Woche später unser Sonnenbergteam eine Runde, ihr ahnt es schon, über den Sonnenberg. Wir bastelten für beide Termine sehr interessante Routen zusammen, ließen uns vom Wetter nicht demotivieren und liefen dann mit unseren Teilnehmer:innen zahlreiche Einrichtungen an, welche zum größten Teil sich und ihre Angebote selbst vorstellten. So waren im Zentrum unter anderem das Radio T, das Haus der Kulturen, das NSU-Dokumentationszentrum, der Open Space und das Weltecho mit dabei. Und auf dem Sonneberg machten wir das Raguzzi, die Markuskirche, das Stadtteilmanagement, die Galerie DenkArt, die OffBühne Komplex, sowie die Stadtwirtschaft und das FabLab zu Stationen unserer Tour. Die Teilnehmer:innenzahl war bei beiden Spaziergängen diesmal nicht ganz so hoch, was vermutlich auch dem Wetter sowie den zahlreichen Angeboten der Kulturhauptstadt geschuldet war. Aber die Menschen, die mit uns auf Entdeckungstour „Freizeit & Kultur“ gingen, waren sehr zufrieden und verbrachten mit uns spannende Nachmittage.

Im Herbst gehen viele Dinge zu Ende. Die Sonnenstunden werden weniger, die Blätter fallen ab, die Tage werden kürzer. Und für uns geht auch die Saison der Außenaktionen zu Ende. Einfach weil unser Ziel mit Menschen zu sprechen, ihnen Fragen zu stellen und ihnen gegebenenfalls weiterzuhelfen im Freien nicht mehr so umgesetzt werden kann. Denn in der kälteren und dunkleren Jahreszeit sind einfach weniger Menschen unterwegs. Und diejenigen, die unterwegs sind, wollen einfach nur schnell von A nach B kommen. Aber keine Bange, wir ignorieren unsere Projektziel im Winterhalbjahr nicht, sondern wir verlagern unsere Methoden einfach nach Innen, bspw. bei unseren „Nachtflügen“ in Veranstaltungsorten im Zentrum und auf dem Sonnenberg. Lange Rede, kurzer Sinn, Anfang Oktober führten wir, bei gefühlt echtem Novemberwetter, unsere letzte Außenaktion in diesem Jahr durch und befragten Menschen auf dem Sonnenberg zu ihrer Meinung über Chemnitz. Wenn manche Dinge enden, beginnen aber auch gleichzeitig andere Dinge. So nimmt die „Allianz für Substanz“ Fahrt auf, um sich für den Erhalt und die nachhaltige Stärkung sozialer und bildungspolitischer Angebote sowie einer vielfältigen Kulturlandschaft und lebendigen Zivilgesellschaft in unserer Stadt einzusetzen. Die ersten Veranstaltungen fanden statt, natürlich bei bestem Schmuddelwetter, und der Slogan „Wär schön mit euch“ ist mittlerweile auf Bannern, Shirts und Stickern im Stadtbild präsent. Weitere Aktionen, auch zum Bedrucken von Kleidung, wie wir es bereits beim AJZ Streetwork getan haben, sind geplant. Informiert euch dazu gern unter https://substanz2025.nkjc.de/ oder bei Instagram unter @allianzfuersubstanz_c

Wie ihr bestimmt schon bemerkt habt, waren wir vom Oktoberwetter nicht ganz so angetan. Und deshalb kommt zum Schluss auch noch eine Indoor-Veranstaltung. Denn traditionell fand am Ende des Monats wieder unser TratschTrödelTreff statt. Diesmal war unser Team Sonnenberg wieder dran. Und es wagte sich in eine noch nicht erprobte Lokalität, nämlich das Lokomov am Fuße des südlichen Sonnenberges. Es wurde wieder viel Tauschmaterial eingepackt, die Werbetrommel an Haustüren und in den sozialen Medien kräftig gerührt, und dann der Veranstaltungsort schick hergerichtet. Leider kamen trotz gewohnt zuverlässiger ehrenamtlicher Unterstützung sowie kulinarischen Leckereien verhältnismäßig wenig Besucher:innen auf der Augustusburger Straße vorbei. Allerdings muss man anmerken, dass wir mit unseren sehr erfolgreichen bisherigen TratschTrödelTreffs in 2025 die Messlatte für uns selbst auch wirklich hochgelegt haben. Und in unserer Auswertung ein durchaus positiver Fakt: alle Gäste waren das erste Mal bei uns zum Tratschen und Trödeln, wir haben also wieder etliche „neue“ Menschen erreicht. Von daher konnten wir auch unseren TratschTrödelTreff im Oktober als Erfolg verbuchen. Wie immer gilt unser Dank allen Unterstützer:innen, unseren Gastgeber:innen vom Lokomov sowie allen Besucher:innen.

Das war also unser Oktober. Viel Laufen, viel trübes Wetter. Aber wie heißt es im eingangs erwähnten Song: „so never mind the darkness, we still can find a way, cause nothin‘ lasts forever, even cold November Rain“. Und von daher orientieren wir uns an Axl Rose und bleiben optimistisch, vielleicht wird ja der November der neue „Goldene Oktober“. Zurzeit gibt sich die Sonne richtig Mühe. Und wir natürlich auch…

Eure Stadtteilpiloten – Gut.Zusammen.Leben